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 Wismut-Express 2009 16.05.2009 
Am 16. Juni verkehrte der diesjährige Wismut-Express von Eisenach über Erfurt, Weimar, Jena und Gera zur Wismut-Werkbahn, gefahren mit der Eisenacher 41 1144 und dem Thüringer Traditionszug. Hier einige Bilder dieser Sonderfahrt...

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41 1144 mit RE 16581 "WISMUT-EXPRESS" Eisenach - Ronneburg (Thür) - Kayna - Seelingstädt (b Werdau) in Göschwitz (Saale) (Gebäudegraffiti z.T. entfernt)

Mit dem Erreichen der Wismut-Werkbahngleise befuhr der Zug ab Raitzhain zunächst die Nordstrecke zum Sandtagebau Kayna. Von hier stammen der Sand und der Löß, der weiter südlich zum Verfüllen bzw. Abdecken der ehemaligen Bergbaugebiete verwendet wird. Bis kurz vor Kayna wird dabei die ehemalige Bahnstrecke Ronneburg (Thür) - Meuselwitz befahren. Angesichts der durchaus reizvollen Strecke wird man den Gedanken nicht los, daß sie eigentlich zu schade wäre, um sie nach dem Ende der Wismut-Aktivitäten einfach stillzulegen. (Und das Bw Gera als Dampflokstützpunkt für einen Museumsbahnbetrieb wäre gleich um die Ecke...) Doch zurück zum Wismut-Express.

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41 1144 beim Umsetzen in Kayna

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Wismut 15 mit einem Sandzug an der Verladestelle Kayna

Der mit LKWs angefahrene Sand (oder Löß) aus dem nahen Tagebau wird hier auf den Zug verladen. Die Wismut-Werkbahn verfügt noch über zwei V 60 (Wismut 14 und 15), eine wird in Kayna als Rangierlok eingesetzt, die andere zum Verschub an der Lokwerkstatt Lichtenberg.

Tender voraus führte die Fahrt nun wieder über Raitzhain südwärts und über Schmirchau zur Entladeanlage Lichtenberg. Die zweite Wismut-V 60 zog den Zug hier in den Anschluß. Der Sonderzug hatte nun eine Stunde Aufenthalt, in der das Entladen der Züge angeschaut und auch ein Blick in die Lokwerkstatt geworfen werden konnte.

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Wismut V 300 002 (ex 232 405) mit einem Sandzug an der Entladestelle Lichtenberg

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Wismut ASF 11 und einer der Wismut-Werkwagen in der Lokwerkstatt Lichtenberg

Das orange Wismut ASF 16 und die V 300 004 (ex 232 429) standen ebenfalls in der Halle. Nun der Wagen von der anderen Seite...

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Wismut ASF 11 mit dem Wismut-Werkwagen 42 in der Lokwerkstatt Lichtenberg

Die beidseitig vorhandenen Kippeinrichtungen werden jeweils vor Ort mit einer externen Druckluftleitung betrieben.

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Wismut V 300 001 (ex 232 404) mit einem weiteren Sandzug an der Entladestelle Lichtenberg

Nachdem der nächste Sandzug eingefahren war, konnte man die Entladung der Wagen aus nächster Nähe beobachten.

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Entladung in Lichtenberg, im Hintergrund sieht man noch etwas von den zu sanierenden "Mondlandschaften"

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Blick von der Entladestelle Lichtenberg in Richtung Gera

In der Zwischenzeit hatte sich die frisch bei den Arriva-Werken Nord in Neustrelitz hauptuntersuchte Wismut V 300 005 (ex 232 155, REV 628 05.05.09) vor den Sonderzug gesetzt. (Die Wismut-V 300 sind zwar an sich DB-Netz-tauglich, verfügen jedoch nur über eine Indusi I60 und werden daher zu den Hauptuntersuchungen geschleppt. Dies ist kostengünstiger, als die ansonsten nur im Inselbetrieb auf der Wismut-Werkbahn eingesetzten Loks mit PZB 90 auszurüsten.) Nach dem Anhängen der 41 1144 am anderen Ende zog die Diesellok den Sonderzug über Braunichswalde zur Entladeanlage Gleis 91 (Erzbunker) am ehemaligen Erzaufbereitungswerk Seelingstädt und von dort über die Taigakurve in den Personenbahnhof Seelingstädt an der gleistechnisch noch weitgehend vorhandenen ehemaligen Bahnlinie Wünschendorf (Elster) - Werdau. Bei dieser Aktion wurde der ganze Zug gedreht, dieses Verfahren wird auch gelegentlich von der Wismut mit ihren Güterzügen durchgeführt, um zu einseitige Abnutzungen der Räder zu vermeiden.

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Wismut V 300 005 (ex 232 155) mit RE 16582 "WISMUT-EXPRESS" Seelingstädt (b Werdau) - Eisenach in Seelingstädt (b Werdau)

In Seelingstädt bestanden nochmal zwei Stunden Aufenthalt, die z.B. zur Besichtigung einer Modelleisenbahnausstellung genutzt werden konnten.

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41 1144 mit dem Sonderzug in Seelingstädt (b Werdau)

Die Wismut V 300 005 zog den Zug auf der Rückfahrt bis Raitzhain, ab da wurde 41 1144 wieder zur Zuglok und trat die Heimreise an.

Zusammengefaßt muß ich hier mal los werden, daß der Wismut-Express zu den bestorganisiertesten Sonderfahrten gehört, bei denen ich bisher mitgefahren bin. Ein großer Dank geht somit an alle Beteiligten und insbesondere an die Wismut AG für den außerplanmäßigen Betrieb der Werkbahn am Wochenende und für die Reiseleitung auf der gesamten Werkbahnstrecke. Es bleibt zu hoffen, daß man vor dem Ende der Wismut-Aktivitäten in einigen Jahren noch einmal auf diese Weise auf das Streckennetz zwischen Kayna, Lichtenberg und Seelingstädt zurückkehren kann. (Der Sonderzug war übrigens ausverkauft.)

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